


Das Modellprojekt des Landkreises, über das vier Stadtlinien in Quedlinburg verkehren, läuft zum 31.12.2025 aus. In dieser Form soll das Angebot nicht fortgesetzt werden.
„Wir halten eine Stadtbuslinie in Quedlinburg für durchaus sinnvoll“, sagt Quedlinburgs Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU). Stadtbusse fahren aktuell in Quedlinburg auch – über „harzbewegt“, ein zu 100 Prozent gefördertes Projekt des Landkreises Harz. Doch dieses endet mit Ablauf des Jahres 2025 und wird so nicht fortgesetzt werden.
Wie soll es weitergehen?
Ab 1. Januar 2026 soll es eine Rolle rückwärts geben und die frühere Stadtbuslinie 206 reaktiviert werden. Vorübergehend – bis ein neues, angepasstes Angebot starten kann. Denn die Stadt, für die das Angebot künftig nicht mehr kostenlos wäre, hatte bereits erklärt, dass aus ihrer Sicht die Größe der Busse, die Taktung wie auch die Linienführung angepasst werden müssten. „Da brauchen wir aber Vorlauf“, erklärte der Oberbürgermeister im Haupt- und Finanzausschuss. Eine Fortführung aller vier Linien ist nach Einschätzung der Stadtverwaltung nicht sinnvoll, da diese sehr unterschiedlich genutzt wurden. So wurde etwa die Linie 217 rund um Alt- und Neustadt im Zeitraum von August 2024 – dem Start des Projekts – bis Juni 2025 durch 2.148 Fahrgäste und damit am wenigsten frequentiert. Die Linie 218 hingegen, die vom Bahnhofspark die Runde zum Harzklinikum über die Lindenstraße mit dem Klietz-Sportbad und den Kleers wieder zum Bahnhofspark fährt, wurde in diesem Zeitraum durch insgesamt 9.314 Fahrgäste in Anspruch genommen. Hinzu kommt laut Verwaltung, dass auch die noch unbekannten Kosten, die Anfang des Jahres vom Landkreis Harz auf 273.000 Euro geschätzt wurden, aufgrund der allgemein angespannten Haushaltslage nicht in der Haushaltsplanung abgedeckt werden können. Die Stadtverwaltung schlägt vor, dass es in Quedlinburg künftig zwei neue, gut ausgelastete Stadtbuslinien geben soll. Für deren Planung müssten aber zunächst alle Daten aus dem gesamten Probezeitraum ausgewertet werden.
Was wird vorgeschlagen?
In Gesprächen mit den Harzer Verkehrsbetrieben habe sich auf eine neue Busgröße von acht Metern Länge verständigt werden können, berichtete der Oberbürgermeister. Aktuell könne aufgrund der Größe der Fahrzeuge beispielsweise das neue Wohngebiet im Lehofblick nicht angebunden werden, „das ist sehr schade“. Mit den kleineren Bussen hingegen „kommen wir so gut wie in jeden Winkel“, so der Oberbürgermeister. Gedacht sei zudem an E-Busse. Mit einem jetzt vorliegenden Beschlussvorschlag möchte die Verwaltung den Auftrag aus dem Stadtrat, die Vertragsverhandlungen mit den Harzer Verkehrsbetrieben weiterzuführen, zu Ende bringen. So, dass „optimistisch Mitte 2027, realistisch zum 1. Januar 2028“ eine neue Flotte Stadtbuslinien an den Start gehen könne, so der Oberbürgermeister.
Quelle: Petra Korn/Mitteldeutsche Zeitung vom 15.09.2025

